language: en | pt | es | ja
nicht angemeldet. login!
 
http://dencity.net
über das Projekt:

denCity.net behandelt die Anreicherung von realen städtischen Orten um eine virtuelle Dimension der Informierung und Vernetzung über die Lokalisierung dieses Virtuellen.
Es geht um eine Mittlersphäre zwischen "virtual reality"-Netzwerken und der Stadt als physischer Realität.





Orte und Objekte der Stadt bekommen oder geben sich eine virtuelle Identität in Form eines QR(Bar)-Codes.
Dieser Code enthält in digital auslesbarer Form die wichtigsten Informationen zu dem betreffenden Ort: seine tag-ID und GPS-Koordinaten.
Mit einem herkömlichen Mobiltelefon fotografiert und decodiert, verknüpft man sich über die tags mit dem Datennetz, das aus lokalspezifischen Informationen besteht.

Es sind die verschiedensten Arten von Inhalten denkbar.
Öffentliche und gewerbliche tags beinhalten z.b. hauptsächlig Informationen zu Öffnungszeiten, Angeboten, Events etc.; Sie bilden eine dichte Karte der städtischen Versorgungs- und Service-Infrastruktur.
Unter organisatorischen Gesichtspunkten entwickelt die dencity eine Hybridstruktur zwischen der funktionalen Durchmischung im real-städtischen Raum und der assoziativen Zonierung und Bündelung von Inhalten im Datennetz. Es entsteht eine Kontraktion des Raumes, die Orte rücken näher zusammen und bilden ein funktionell dichteres Gefüge.
Private tags dagegen enthalten eher Inhalte informellerer Art. Jeder kann sie erstellen und moderieren, z.B. "spots", sogenannte (W-)Ortschöpfungen, die an Strassenecken oder Ampelpfeilern entstehen und einen persönlichen Bezug zu einem städtischen Ort bedeuten. Diese tags sind virtuelle Foren im tatsächlichen Stadtraum und leben durch Kommentare von Passanten und Interessierten.

denCity.net ist ein kartenbasiertes Datenbanksystem, welches Informationen zueinander in Beziehung setzt und dabei die real-örtlichen Entfernungen der tags berücksichtigt.
Alle relevanten Informationen und Datenverknüpfungen bezüglich der jeweiligen Nutzerabfrage werden kartographisch ausgegeben und sind abhängig vom gewünschten Lokalitätsgrad.

Diese Angebots- und Austauschebene von Information weist in den Verlinkungen und Referenzierungen der tags untereinander eine Mehrdimensionalität auf, die zwischen Lokalem und Virtuellem oszilliert.
Die tags sind digitale und doch sichtbare Marken im Stadtraum, gleichzeitig virtuelle und physische Adressen.
Sie eröffnen uns Schnittstellen zwischen Lokalität und Virtualität.





denCity.net knüpft nicht nur ein dichtes Informationsnetz, sondern wirkt aufgrund der Ortsgebundenheit der Information auch direkt auf die stadträumliche Dichte ein. Informations- und reale Aktionsdichte stehen in engem Zusammenhang und Wechselwirkung. Dichteschwankungen werden unmittelbar dokumentiert, Trends früher sichtbar. Hierdurch wird ein flexibleres planerisches und interaktives Handeln ermöglicht, welches z.B. das Reagieren auf Schrumpfungsprozesse erleichtert, wie sie auch der jüngst veröffentlichte Raumordnungsbericht 2005 des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung verzeichnet.

Desweiteren ist der emergente Charakter der denCity hervorzuheben, der stadtplanerisches Vorgehen grundsätzlich in Frage stellen könnte oder doch zumindest komplementieren sollte. In diesem Zusammenhang sei auch auf die aktuelle „governance“-Debatte und das Umfeld des "shrinking cities"-Wettbewerbs hingewiesen.

Die vorliegende Internetpräsenz der denCity ist als eine Demo-Version zu verstehen, die zugleich der Entwicklicklung als auch der Präsentation des Projekts dient. Das spätere Benutzer-Interface wird hauptsächlich das Mobiltelefon darstellen, über welches sämtliche Funktionen verfügbar werden.
Die automatischen Dechiffrierung eines QR-Codes per Fotohandy ist in Japan eine bereits vor Allem im Bereich der Warenkennzeichnung verbreitete Technologie. Durch die wap-Kompatibilität von dencity.net und den direkten Handy-Zugriff auf die tag-Informationen ist aber schon heute realitätsnah demonstrierbar, wie sich die Benutzung in Zukunft anfühlen könnte.

dencity.net ist ein Versuch in die Richtungen der Territorialisierung des Virtuellen und der Deterritorialisierung des Physischen, auf dem Weg zu einem erweiterten Begriff von urbaner Realität und Dichte.
Der Name ist Programm: es geht um "density", "city", um "den", was im japanischen soviel wie "elektronisch" heisst, und es geht um "nets"...

Die Informationen und Produkte dieser Netzwerke verbinden sich mit der vagen Landschaft der Stadt und formen ein öffentliches Gedächnis, das unsere Spuren nicht vergisst.
Worte, Kommentare, Stimmen und Bilder vermischen sich mit Straßen und Plätzen, mit Häusern, mit Orten.
Die Stadt ist unser leeres Blatt Papier, das es zu beschreiben und zu gestalten gilt.

welcome to denCity!




[ dencity.net befindet sich derzeit in Entwicklung und Aufbau. Es ist ein studentisches Projekt, das wir im Rahmen eines Städtebauentwurfes der RWTH Aachen begonnen haben. ]

index:
0. zurück zur Übersicht
© 2005, 2006 Kai Kasugai and Philipp Hoppe
970 tags counting...