denCity.net in Worten
denCity denCity.net behandelt die Anreicherung von realen städtischen Orten um eine virtuelle Dimension der Informierung und Vernetzung über die Lokalisierung dieses Virtuellen. Es geht um eine Mittlersphäre zwischen virtual reality-Netzwerken und der Stadt als physischer Realität.
Orte und Objekte der Stadt bekommen oder geben sich eine virtuelle Identität in Form eines QR(Bar)-Codes. Dieser Code enthält in digital auslesbarer Form die wichtigsten Informationen zu dem betreffenden Ort: seine tagID und GPS-Koordinaten. Mit einem herkömlichen Mobiltelefon fotografiert und decodiert, verknüpft man sich über die tags mit dem Datennetz, das aus lokalspezifischen Informationen besteht.
Es sind die verschiedensten Arten von Inhalten denkbar. Öffentliche und gewerbliche tags beinhalten z.B. hauptsächlich Informationen zu Öffnungszeiten, Angeboten, Events etc.; sie bilden eine dichte Karte der städtischen Versorgungs- und Service-Infrastruktur.
Unter organisatorischen Gesichtspunkten entwickelt die dencity eine Hybridstruktur zwischen der funktionalen Durchmischung im real-städtischen Raum und der assoziativen Zonierung und Bündelung von Inhalten im Datennetz. Es entsteht eine Kontraktion des Raumes, die Orte rücken näher zusammen und bilden ein funktionell dichteres Gefüge. Private tags dagegen enthalten eher Inhalte informellerer Art. Jeder kann sie erstellen und moderieren, z.B. spots, sogenannte (W-)Ortschöpfungen, die an Strassenecken oder Ampelpfeilern entstehen und einen persönlichen Bezug zu einem städtischen Ort bedeuten. Diese tags sind virtuelle Foren im tatsächlichen Stadtraum und leben durch Kommentare von Passanten und Interessierten.
denCity.net ist ein kartenbasiertes Datenbanksystem, welches Informationen zueinander in Beziehung setzt und dabei die real-örtlichen Entfernungen der tags berücksichtigt. Alle relevanten Informationen und Datenverknüpfungen bezüglich der jeweiligen Nutzerabfrage werden kartographisch ausgegeben und sind abhängig vom gewünschten Lokalitätsgrad.
Diese Angebots- und Austauschebene von Information weist in den Verlinkungen und Referenzierungen der tags untereinander eine Mehrdimensionalität auf, die zwischen Lokalem und Virtuellem oszilliert.
Die tags sind digitale und doch sichtbare Marken im Stadtraum, gleichzeitig virtuelle und physische Adressen. Sie eröffnen uns Schnittstellen zwischen Lokalität und Virtualität.
denCity.net knüpft nicht nur ein dichtes Informationsnetz, sondern wirkt aufgrund der Ortsgebundenheit der Information auch direkt auf die stadträumliche Dichte ein. Informations- und reale Aktionsdichte stehen in engem Zusammenhang und Wechselwirkung. Dichteschwankungen werden unmittelbar dokumentiert, Trends früher sichtbar. Hierdurch wird ein flexibleres planerisches und interaktives Handeln ermöglicht, welches z.B. das Reagieren auf Schrumpfungsprozesse erleichtert, wie sie auch der jüngst veröffentlichte Raumordnungsbericht 2005 des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung verzeichnet.
Desweiteren ist der emergente Charakter der denCity hervorzuheben, der stadtplanerisches Vorgehen grundsätzlich in Frage stellen könnte oder doch zumindest komplementieren sollte. In diesem Zusammenhang sei auch auf die aktuelle governance-Debatte und das Umfeld des shrinking cities-Wettbewerbs hingewiesen.
Die vorliegende Internetpräsenz der denCity ist als eine Demo-Version zu verstehen, die zugleich der Entwicklung als auch der Präsentation des Projekts dient. Das spätere Benutzer-Interface wird hauptsächlich das Mobiltelefon darstellen, über welches sämtliche Funktionen verfügbar werden.
Die automatischen Dechiffrierung eines QR-Codes per Fotohandy ist in Japan eine bereits vor Allem im Bereich der Warenkennzeichnung verbreitete Technologie. Durch die wap-Kompatibilität von dencity.net und den direkten Handy-Zugriff auf die tag-Informationen ist aber schon heute realitätsnah demonstrierbar, wie sich die Benutzung in Zukunft anfühlen könnte.
dencity.net ist ein Versuch in die Richtungen der Territorialisierung des Virtuellen und der Deterritorialisierung des Physischen, auf dem Weg zu einem erweiterten Begriff von urbaner Realität und Dichte.
Der Name ist Programm: es geht um density, city, um den, was im japanischen soviel wie elektronisch heißt, und es geht um nets...
Die Informationen und Produkte dieser Netzwerke verbinden sich mit der vagen Landschaft der Stadt und formen ein öffentliches Gedächtnis, das unsere Spuren nicht vergisst.
Worte, Kommentare, Stimmen und Bilder vermischen sich mit Straßen und Plätzen, mit Häusern, mit Orten. Die Stadt ist unser leeres Blatt Papier, das es zu beschreiben und zu gestalten gilt.
welcome to denCity! denCity.net und Dichte Aktuell gewinnt der Begriff der urbanen Dichte an besonderer Bedeutung. Während in den Industrieländern vielerorts die Städte zu schrumpfen beginnen, expandieren urbane Zentren anderer Erdteile in oft nicht gekanntem Maße. Diese gegensätzlichen Tendenzen regen an, über qualitative, zukunftsweisende und nachhaltige Dichte in Ballungsräumen nachzudenken.
Häufig beschränkt sich aber die Betrachtung städtischer Dichte auf physische Faktoren wie Bebauungsvolumen (GFZ) und Pro-Kopf-Flächenverbrauch.
In der 'vernetzten' Stadt der globalisierten Informationsgesellschaft jedoch spielen emergente soziale und funktionale Netzwerke eine große Rolle. Ein Dichtebegriff, der sich allein über den Grad der Flächennutzung definiert, wird diesen Dynamiken der heutigen urbanen Zentren nicht gerecht.
denCity thematisiert die Verbindung von realen und potentiellen Intensitäten, die unsere allgemeine Vorstellung von städtischer Dichte nicht erfasst. Dabei geht es um die raum- und zeitüberwindende Verknüpfung realer Orte. Durch virtuelle Netze und durch unser Bewußtsein.
augmented urbanism kann durch seine gesteigerte Funktionalität eine neue Art von städtischem Leben erzeugen. Urbanität wird nicht mehr allein an reale Dichte gekoppelt sein, sondern ebenso an virtuelle, effektive Dichte. Dabei tritt die virtuelle Dimension nicht nur an die Seite der Realität, sondern erweitert sie.
Dem psychischen Aspekt der wahrgenommenen Virtualität stellt denCity dann eine exakte Kartierung harter Fakten gegenüber. Es lassen sich Dichtekarten erzeugen, die jegliche örtliche Kombination und Konzentration von Funktionen verzeichnen. Man kann etwa eine Café- und Kino-Karte errechnen lassen, die die effektive Nähe sowohl mindestens eines Cafés als auch mindestens eines Kinos an jedem einzelnen Fleck der Stadt - unter Berücksichtigung eines spezifischen Einflußradius - anzeigt. Es gibt Karten, die durch subjektive Bewertungen der Beteiligten qualitative Aussagen zu städtischen Orten machen und solche, die Referenzen und Verweise der Daten untereinander nachzeichnen.
Das Gebilde Stadt ist ein in höchstem Maße emergentes System, und es wird umso komplexer, über je mehr Dimensionen es verfügt. Die Emergenz jedoch bedeutet auch Dichte an Potential. |
denCity.net und Bürgerengagement "Das Engagement ist unverzichtbare Voraussetzung für den Weg der Stadt der Zukunft", äußert der Städtebauliche Bericht 2004 der Bundesregierung und deutet damit in Richtung einer Verlagerung der Verantwortung auf den Bürger als Stadtbewohner.
Die Urbanität, als stadtsoziologischer Qualitätswert, steht in dencity auf permanentem Prüfstand. Was ist Urbanität? Welche Dichten und Intensitäten hat die Stadt? Wie lokal oder auch vernetzt sind Viertel und Quartiere? denCity.net ist nicht nur Analyse-Tool, sondern eine Städtebauwerkstatt, an der sich Bürger ebenso wie Experten beteiligen können. Es ist sowohl Mapping und Analyse als auch Intervention und Controlling, sowohl Archivierung von Information als auch Kommunikationsplattform. Kurze Bedienungsanleitung: Tags erstellen: Auf dencity.net kann man realen Orten virtuelle Erweiterungen geben, d.h. tags erstellen. Hierzu muss man sich jedoch als User registrieren und eingeloggt sein, denn Tags haben immer einen Ersteller, der das alleinige Editierrecht hat.
Nach dem Einloggen führt einen der Punkt Neuen Tag erstellen zur Karte, auf der man nun per Mausklick taggen kann. (Falls man sich vor lauter Punkten nicht zurecht findet, muss man schnell den Stadtplan einblenden: zeige Stadtplan) Navigation in der Karte ist durch Klicken der Bewegungspfeile und der Zoom-Schaltflächen frei möglich.
Bei Anklicken eines Punktes auf der Karte kann man unten im Fenster durch Klick der magentafarbenen Leiste bestätigen, dass man an jeder Stelle einen neuen Tag erstellen möchte. Im Anschluss muss der neu aufgenommene Ort nur noch einer Kategorie zugeordnet werden und kann bei Belieben eine Kurzbeschreibung erhalten.
Fällt der neu erstellte Tag unter keine der bereits vorhandenen Kategorien, so soll er temporär unter NONFIT abgelegt werden. Neue Kategorien können nur von den Administratoren erstellt werden. Karten erstellen: Der Kartenbereich, zu dem man auch über Karten aus Datenbank erstellen kommt, hat neben der Erstellung von Tags die Funktion, die Inhalte der Datenbank zu visualisieren und sich ergebende Verknüpfungen und Dichten zu kartieren. Hierzu selektiert man eine Kategorie und kann über den Link-Radius graphisch die Vernetzungsintensität regeln. Desweiteren stehen verschiedene Layout-Parameter zur Verfügung.
Der sogenannte HLS-Modus generiert Dichtebilder des jeweiligen Kartenausschnittes, die wahlweise farbig oder monochrom ausgegeben werden können.
Wenn Du nicht weißt, wo Du anfangen sollst, schau Dir die gespeicherten Einstellungen von anderen Benutzern an (zu finden in der obersten Reihe der Einstellungstabelle). Fragestellungen, Lösungsansätze Datenmüll / Datentod was passiert, wenn der physikalische Tag stirbt, d.h. entfernt wird / verrotted, verloren geht? Entstehen nach einiger Zeit Kartei-Leichen? Sollten diese nach einiger Zeit automatisch entfernt werden?Unser Ansatz sieht vor, diese Tags zu behalten und als informalle und halbgeheime, womöglich wertvolle Geheimtips im Netzwerk / System weiterleben zu lassen. Datensicherheit Die Datensicherheit und Auslesbarkeit von vertraulichen Informationen kann in jedem Fall durch das Netzwerk personifiziert und somit gesteuert werden. Handy als eindeutige Personen-Identifizierung Fälschungssicherheit der Ortsbezug kann zunächst grob durch das Handy überprüft werden (Sendemasten). Sich wiedersprechende Anfragen auf ein und denselben QR Code können im System registriert werden. ID Länge > QR-Code Größe Durch eine QR Code größe von 8x8 Feldern* könnte bereits ein Code der Größe 16^16 gespeichert werden (wir gehen zunächst von einem Hexadezimalen Zahlensystem aus, Werte also von 0 - F (1-9, A-F). Dafür sind 4 bits pro byte notwendig, also vier Kästchen. 64 Kästchen speichern also 16 Bytes. Jedes Byte kann 16 Werte annehmen. Es ergeben sich 18.446.744.073.709.551.616 mögliche Dinge; sollte das nicht ausreichen, kann das Raster erweitert werden. * QR Codes fangen erst bei einer Rastergröße von 21 Feldern an (aussgenommen microQR), der Dateninhalt ist tatsächlich also noch sehr viel größer. Veränderung der Stadt-Wahrnehmung tag Serviervorschlag |